Flugbetrieb am 12.04.2016

Die Segelflugsaison läuft bereits seit Anfang April. Das einzige, was bisher gefehlt hat, war die Thermik. Am 12.04. sollte sich das ändern...

Unser Verein hat mittlerweile schon vor 3 Wochen die Segelflugsaison eröffnet. Viele Piloten haben bereits ihre jährlichen Überprüfungsstarts mit Fluglehrer durchgeführt. Die Routine im Segelflugbetrieb kehrt so langsam wieder ein. Das einzige, was bisher gefehlt hat, war die Thermik. Die Thermik ist durch Sonneneinstrahlung erwärmte Luft, die vom Boden aufsteigt. Sie ermöglicht uns Segelfliegern lange Flüge, indem wir in den Aufwindschläuchen aufsteigen und anschließend die gewonnene Höhe wieder abgleiten. Laut Wetterbericht für letzten Sonntag sollte sich das nun ändern: Er sprach das erste Mal in diesem Jahr von guter Thermik, so dass ich mich auf einen längeren Flug einstellte.

Nachdem ich am Sonntagmorgen alles gepackt hatte, bin ich um 10Uhr zum Flugplatz gekommen. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass niemand anderes unsere ASW-15b D-6866 am heutigen Tag fliegen wollte und ich somit das Flugzeug für mich alleine hatte. Als erstes rüsteten wir das Segelflugzeug auf (Tragflächen und Leitwerk montieren) und nach einem ausführlichen Check ging es dann schon kurz vor 12 Uhr mit einem Windenstart in die Luft. Mein Plan war gewesen vor 12 Uhr zu starten und nach 17 Uhr zu landen, also mehr als 5 Stunden Flugzeit.  Allerdings ging dieser zunächst nicht auf, da ich nach 51 Minuten wieder am Boden war.

Ich versuchte mein Glück ein zweites Mal. Jetzt konnte ich im ersten Bart (=Aufwindschlauch) am Rastatter Bahnhof bis auf 1000m steigen. Diese Höhe nutzte ich, um Anschluss an die bessere Thermik im Schwarzwald zu finden. Beim Gleitflug Richtung Murgtal kam zuerst lange Zeit kein Aufwind. Ich dachte inzwischen schon wieder ans Umkehren, bis ich endlich zwischen Bad Rotenfels und Bischweier bis auf 1200m steigen konnte. Ich flog in Richtung Süden ab, wo ich mich einige Minuten später über Baden-Baden in 1500m wiederfand. Der Flug ging weiter Richtung Süden bis kurz vor Bühl. Dort drehte ich um, da ich nicht zu weit vom Flugplatz weg wollte. Ich flog dann den gesamten Flug lang mehrmals zwischen Bühl und Malsch hin- und her. Einmal traute ich mich auch tiefer in den Schwarzwald hinein nach Osten bis nach Moosbronn.  Schließlich hatte ich eigentlich vor - wie schon erwähnt, 5 Stunden zu fliegen, und keine große Strecke geplant.

Bei dem guten Wetter war natürlich nicht nur ich unterwegs: Die Vereins SF-34 D-5324 und drei Privatflugzeuge von Vereinskameraden waren auch  in der Luft.
Unterwegs habe ich mindestens 10 Flugzeuge aus anderen Vereinen angetroffen.

Nach 4 Stunden Flugzeit wurde ich dann freundlich angefunkt, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn ich lande. Es mangelte nämlich am Windenfahrer. Da der erste Start fast eine Stunde dauerte und der zweite sogar 4 Stunden, kam ich der Bitte selbstverständlich nach und landete wieder in Rastatt.
Am Ende des Flugtages konnte ich somit 2 Starts mit einer Flugzeit von zusammen 4h und 59min in mein Flugbuch eintragen. Abends habe ich die Datei des FLARMs (Kollisionswarngerät) ausgewertet, das immer die GPS-Daten während des Flugs aufzeichnet: Ich bin auf eine Gesamtflugstrecke von 131,23km gekommen (nur 2. Start). Diese Datei kann man sich jederzeit  im OLC anschauen

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/bitterwasser/flightsOfClub.html?c=C0&sc=&rt=olc&st=olc&cc=2314&sp=2016

Mein Fazit: Ich konnte den Flugtag für mich optimal ausnutzen, wobei ich natürlich nächstes Mal probiere, eine noch größere Strecke zu fliegen. 
Till